8. März 1930 Geboren in Mörigen am Bielersee als einziges Kind von Hans Gertsch (geb. 1900), Dorfschullehrer, und Frieda Gertsch, geb. Wälti (geb. 1904), Wirtstochter des Restaurants Sternen in Mörigen. Der Vater hatte am Konservatorium Neuenburg Gesang studiert und betätigte sich nebenberuflich als Sänger (Bariton).
1930–1935 Prägende Naturerlebnisse im Garten und am noch wilden Ufer des Bielersees.
1934 24. Januar, erste Zeichnung Die Schwiegermutter tanzt. Von diesem Zeitpunkt an sammelt der Vater die Kinderzeichnungen.
1935 Umzug der Familie nach Bern an die Studerstrasse 64. Der Vater ist als Lehrer an der Primarschule Enge tätig.
1937 Einschulung in der Enge-Schule. Franz wird in der dritten und vierten Klasse vom Vater unterrichtet, was ihm in sehr guter Erinnerung bleibt.
1937–1940 Besuche des Kunstmuseums mit dem Vater. Besonders beeindruckt von Ferdinand Hodler.
1939 Entdeckt in der Bibliothek des Vaters Bücher über Leonardo da Vinci (Dmitri Mereschkowski, Leonardo da Vinci. Historischer Roman, München 1920) und Dürer (M. Thausing, Albrecht Dürer Geschichte seines Lebens und seiner Kunst, mit 15 Abbildungen und 24 Kunstdrucktafeln, Lothar Brieger (Hg.), Berlin 1928).
1940 Erhält zu Weihnachten als Geschenk einen Ölmalkasten. Am 30. August 1940 entsteht Das schlechte Gewissen, nach Hodler, Öl auf Papier.
1941 Eva, nach Albrecht Dürer, Öl auf Karton. Umzug der Familie nach Bern, Hochfeldstrasse 110. Franz Gertsch leidet an einer lebensgefährlichen Herzklappenentzündung und wird bis Frühjahr 1942 von der Schule dispensiert. Die Krankheit erfährt er als grossen Reifungsprozess, er fokussiert sich nun vollkommen auf die Malerei.
1941–1947 Sekundarschule Munzinger, Beginn des schulischen Leidensweges.
1942–1945 Gertsch malt und zeichnet intensiv während der Schuljahre.
1945 Franz Gertsch vertieft sich in die Bücher von Charles Albert Loosli über Hodler. Loosli rät zu einer künstlerischen Ausbildung und speziell zum Aktzeichnen. Es entstehen erste Aktzeichnungen im Atelier von Paolo, beeinflusst von lngres.
1946 Selbstbildnis, Bleistiftzeichnung. Erste lineare Holz-und Linolschnitte entstehen.
1947 Im Frühjahr Entlassung aus der Schule – «einer der schönsten Tage meines Lebens». Gegen den Willen seiner Eltern entscheidet er sich für die freie Malerei. Im Sommer Reise mit Sergius Golowin nach Paris ins Atelier des Vaters von Golowin, lmpasse du Rouet 7. Grosser Eindruck der Pariser Nachkriegsboheme, erste Besuche des Louvre, Ausflüge in die Normandie und die Bretagne.
1947–1950 Besuch der freien Malschule bei Max von Mühlenen, damals der führende moderne Maler in Bern, Schüler von Andre Lhote. Fortsetzung des Aktstudiums und Einführung in von Mühlenens Farbtheorie (rot = Raum, Blau = Figur, Gegenstand). 1949–1950 belegt er zusätzlich Kurse an der Kunstgewerbeschule Bern, die er allerdings meist schwänzt.
1948 Im Sommer zweite Pariser Reise. Erstmals vertreten auf der Berner Weihnachtsausstellung mit dem Bild Werther, erste Entwürfe zur Holzschnittserie This und Weit, geschnitten nach der Rückkehr aus Paris, abgezogen auf der Handpresse bei Emil Jenzer in Burgdorf und Ende 1950 im Selbstverlag bei Avelun, Bern herausgegeben. Das Werk erscheint in einer Auflage von 200 Exemparen, bei einem Preis von 20.– pro Buch.
1950 Waffenlose Sanitätsrekrutenschule in Basel. Nach fünf Wochen Entlassung wegen Herzfehler. Am Tag nach seiner Entlassung aus der Rekrutenschule Abreise nach Paris mit 1400 Franken vom De Harries Stipendium (Vorläufer des Louise Aeschlimann-Stipendiums). Gerade mal einen Tag besucht er die Academie de la Grande Chaumiere. Nach seinen Erfahrungen bei von Mühlenen erscheint ihm das Niveau tief, die Atmosphäre behagt ihm nicht. Lieber besucht er die Museen, wo er im Selbststudium vertiefte Kenntnisse erwirbt. Im Sommer zwingt ihn eine Lebensmittelvergiftung zur vorzeitigen Rückkehr nach Bern, wo er nach einer neuen Form von figurativer Malerei sucht.
1950–1952 Unregelmässiger Besuch bei Hans Schwarzenbach, von dem er altmeisterliche Techniken lernt und in dessen reich bestückter Bibliothek er sich mit grossem Interesse kunsthistorisches Wissen aneignet.
1953 Reise nach Florenz (Uffizien), Monterchi und Arezzo (Pierro della Francesca). Ein Sommer, Holzschnitt und Text von Franz Gertsch, wird bei Stämpfli in Bern als Jahresgabe der Bernischen Kunstgesellschaft (1954) gedruckt.
1955 Selbstbildnis; Heirat mit Denise Kohler (*24.7.1934). Hochzeitsreise nach Schottland.
1955–1960 Krise, Depressionen, Orientierungslosigkeit. Es entstehen Bilder wie Nebellandschaft und Parzivals Aufbruch.
1957 Begegnung, Holzschnitt und Text von Franz Gertsch, gedruckt von Emil Jenzer in Burgdorf, erscheint.
1959 Geburt der Tochter Renate Suna in Bern.
1961 Zweite Schottland-Reise, auf der zahlreiche Landschaftsaquarelle entstehen.
1962 Tristan Bärmann, eine eigene Märchenovelle mit 20 Holzschnitten illustriert, wird bei Haller & Jenzer in Burgdorf gedruckt.
1963 Im Frühling dritte Reise nach Schottland, dort Heirat mit Maria Meer (*27.6.1936) in Oban. Geburt der Tochter Silvia Maria in Bern.
1964 Gertsch gründet zusammen mit Sergius Golowin, Zeno Zürcher und Niklaus von Steiger das Diskussionspodium Junkere 37, das seinen Sitz in einem Keller der Berner Altstadt hat. Im Herbst Aufenthalt in Saas Fee, es entstehen zahlreiche Landschaftsaquarelle.
1965 Vierte Reise nach Schottland zum aquarellieren, diesmal unternimmt er die weite Reise alleine mit seinem Deux Chevaux. Geburt der Tochter Hanne-Lore in Bern. Tagebuch eines Malers, direkt auf Zinkfolien geschrieben und gezeichnet, erscheint bei Stämpfli in Bern. Ölbilder, inspiriert von G. Morandi: Harlekina, Gelber Schnee, Der Maler, Der Schriftsteller.
1966 Geburt des Sohnes Hans Albrecht, («Brecht») in Bern. Franz Gertsch wird nachhaltig von der Pop Art beeinflusst. Er sieht darin eine Möglichkeit, zeitgenössische realistische Darstellungen zu schaffen. Erste Collagen nach frei gouachierten Familienszenen, grossformatig umgesetzt in Dispersionsfarbe entstehen (Der grosse Spielmann).
1967 Louise Aeschlimann-Stipendium. Die Collage Liebespaar, als Wandgemälde für das Schulhaus des Lehrerseminar und Gymnasium in Langenthal vorgesehen, löst einen Skandal aus, weil das Motiv für ein Schulhaus angeblich ungeeignet ist. Vorlage der weiteren Bilder und Collagen sind Fotos aus Pop-Heftchen: Bob Dylan und Joan Baez, Mick Jagger und die Rolling Stones, Francoise Hardy auf dem Formel 1 Bolliden, die Mini-Mädchen, Mireille, Colette, Anne.
1968 Geburt des Sohnes Bendicht Mattia («Benz») in Bern. Im Februar Reise nach Amsterdam zur grossen Roy Lichtenstein-Ausstellung im Stedelijk Museum, mit Jean-Christophe Ammann und einigen jungen Berner Künstlern.
1969 Im Frühjahr entsteht mit Maria die letzte Collage. Gefühl einer Sackgasse, mehrere Monate produziert Franz Gertsch nichts mehr. Im Herbst Erlebnis auf dem Monte Lema: er entschliesst sich, Fotovorlagen direkt malerisch zu interpretieren und auf die Abstraktion zu verzichten. Franz Gertsch: «Die Welt malen wie einer, der gerade von einem andern Stern auf dem Berg gelandet ist». In sechs Tagen malt Gertsch das erste Bild im neuen Stil: Huaa ...!, ein Reiter im Galopp mit erhobenem Säbel. Als Vorlage dient ein Still aus dem Antikriegsfilm The Charge of the Light Brigade. In Gertschs Werkverzeichnis ist das Bild die Nummer 1; früher entstandene Bilder finden keine Aufnahme. Beginn der grossformatigen, realistischen Gemälde nach eigenen Fotografien und gemalt nach Diapositiven.
1970 Gertsch malt mit in Dispersion angerührten Pulverfarben auf ungrundiertes dünnes weisses Betttuch-Halbleinen. In kurzer Zeit entstehen die Familienbilder Hanne-Lore, Brecht, Hanne-Lore, Silvia, Maria und Benz, Vietnam nach einem Pressefoto aus dem Time Life-Magazin, sowie Junkere 37. Es folgen die Porträts Jean-Frédéric Schnyder und Harry Szeeman, ein kurzer Aufenthalt in Kranenburg anlässlich der Ausstellung von Franz Eggenschwiler liefert die Vorlagen für Markus Raetz, Urs Lüthi und Kranenburg.
1971 Einladung zur ersten Einzelausstellung durch Jean-Christophe Ammann bei der Wiedereröffnung des Kunstmuseums Luzern (1972). Anlässlich einer Besichtigung der Ausstellungsräume trifft er auf Luciano Castelli und seine Freunde. Ein Schnappschuss der 5 jungen Männern wird zur Vorlage für Medici. Gertsch beschliesst, für die geplante Ausstellung anstelle von vielen kleinen Bildern wenige monumentale Werke in leuchtenden Farben in Angriff zu nehmen. Er mietet in der Brauerei Gasser das riesige Dachgeschoss. Maria mit Kindern, Aelggi Alp und Medici entstehen. Ende Mai Reise nach Saintes Maries de la Mer. Nach den dort aufgenommenen Fotos malt er die ersten beiden Saintes Maries-Bilder.
1972 Grosse Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern. Im März Reise nach New York, wo Gertsch im Sherwood-Atelier die Lithographie Jean-Frederic Schnyder für die Mappe documenta-non documenta realists herstellt. Bekanntschaft mit der Galeristin Nancy Hoffman. In einem New Yorker Laden für Malbedarf entdeckt er Cotton Duck Nr. 10, das ursprünglich für Segel hergestellt, und nun von einigen zeitgenössischen amerikanischen Künstlern gerne verwendet wird. In einem grossen Koffer bringt er einige Laufmeter davon nach Hause. Fortan arbeitet er nur noch auf diesem schweren, sehr dicht geschlagenen Baumwollgewebe. Während die zuvor benutzten Leintücher die Farbe leicht aufnahmen, verlängert sich nun der Malprozess durch den Widerstand des neuen Materials signifikant. Das erste Bild auf dem neuen Malgrund ist Saintes Maries de la Mer III. Der Sammler Peter Ludwig kauft das Bild Medici. Bereits in dessen Besitz kommt es an der documenta 5 zu internationalem Ruhm. In der Folge wird Gertsch auf eine Reihe von Realismus-Ausstellungen eingeladen.
1973–1976 Gertsch ist an einigen Partys von Luciano Castelli und seinen Freunden in der heruntergekommenen Jugendstilvilla an der Reckenbühlstrasse in Luzern zugegen. Die dort entstandenen Fotos werden in den Werken Franz und Luciano, Gaby und Luciano, At Luciano's House, Barbara und Gaby, Marina schminkt Luciano, Luciano I und Luciano II umgesetzt. Ausstellung in der Galerie Nancy Hoffman, New York.
1974–1975 DAAD-Stipendium. Gertsch zieht mit seiner Familie für eineinhalb Jahre nach Berlin. Barbara und Gaby, im dortigen Atelier an der Bundesallee gemalt, wird von Dieter Honisch für die Nationalgalerie Berlin angekauft.
1976 Umzug nach Rüschegg, Kanton Bern, in ein altes Bauernhaus mit grossem Umschwung.
1977 Am 20. Oktober findet in der Kölner Galerie von Veith Turske eine Performance von Patti Smith statt. Gertsch fotografiert sie unentwegt mit seiner mit Blitz und Motor ausgerüsteten Nikon. Wütend über die ständige Störung zerknüllt sie ihr Gedichtblatt und wirft es ihm ins Gesicht. Das Bild Patti Smith II hält diesen Moment fest. Die Vorlagen für Patti Smith I, III und IV entstehen ebenfalls an diesem Abend.
1978 Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1979 Anlässlich des Ankaufs von Patti Smith II tritt Patti Smith im Kunstmuseum Bern auf. Am Vorabend besucht sie gemeinsam mit ihrem Mann Fred Smith, Franz Gertsch und eine Gruppe geladener Gäste in seinem Haus in Rüschegg. Statt der erwarteten Gesangsperformance ergreift sie das Mikrofon für eine kleine Rede, in der sie über ihren nun erfüllten Mädchenwunsch, Muse und Modell eines Malers zu sein spricht und Gertschs Frau Maria dafür dankt, ihm den Weg zur Erschaffung seiner Werke frei zu halten. Dieser berührende Moment ist in Patti Smith V festgehalten.
1980–1986 Beginn der Porträtserie mit Selbstbildnis nach einem Foto das Maria Gertsch aufgenommen hat. Danach folgen die sechs grossen Frauenbildnisse: Irene, Tabea, Verena, Christina, Johanna I und Johanna II. Im Verlauf der Serie findet eine geradelinige Entwicklung statt. Die Vorlagen beruhen nicht mehr auf Schnappschüssen, sondern auf sorgfältig ausgeleuchteten Studioaufnahmen. Der räumliche Hintergrund fällt weg, danach auch alle zeittypischen Attribute, bis bei Johanna nur noch die detailreiche Erzählung des Gesichts bleibt.
1985 Reise mit Frau Maria nach Guadeloupe, einer französischen Karibikinsel. Die dort entstehenden Fotos werden später als Vorlage für das Triptychon Guadeloupe verwendet.
1986 Johanna II wird mit grossem Erfolg an nur gerade 2 Tagen in der Kunsthalle Bern ausgestellt. Alle sechs Frauenbildnisse werden in der Kunsthalle Basel in einem einzigen Saal gezeigt. Gertsch empfindet aber dort ihre Präsenz als so stark, dass er darüber nachdenkt, wie er ihre Gesichter verschleiern könnte. Gertsch sucht nach etwas Feinerem, Sanfterem und sinnt zunehmend über die Möglichkeit eines realistischen Farbholzschnittes nach. Auf der Suche nach einer Technik, die fliessende Übergänge von Hell nach Dunkel erlaubt, beginnt er auf kleinen Birnholzplatten zu experimentieren, bis er eines Tages das kleinste Hohleisen zur Hand nimmt, damit Löcher in die Platte schneidet und so ein einzigartiges neues Verfahren entwickelt. Wo das Holz ausgekerbt wird, bleibt beim Druck das Weiss des Papieres sichtbar. Die Dichte dieser Lichpunkte bestimmt Licht, Schatten und Form. Schliesslich gibt er die Arbeit an einem vielversprechenden neuen Bild auf, um sich während der nächsten 10 Jahre ausschliesslich dem Holzschnitt zu widmen.
1986–1989 Gemeinsam mit dem Drucker Nik Hausmann entwickelt Gertsch die geeignete Vorgehensweise, um die grossformatigen bis monumentalen Holzschnitte mit Hilfe von Glaslupen in Handarbeit von der Platte auf das Papier zu bringen. Obwohl vom Holzstock eine kleine Auflage gedruckt wird, handelt es sich u. a. durch Farbvarianten bei jedem Abzug um ein Unikat. Natascha I–III sowie die monumentalen Holzschnitte Natacha IV, Dominique und  Doris entstehen.
1987 Erste von mehreren Reisen nach Japan. Gemeinsam mit seiner Frau Maria und Balthasar Burkhard besucht Gertsch lvano Heizaburo, dessen handgeschöpftes Papier er seither für seine Drucke verwendet. In Kyoto entdeckt er einen Laden mit riesiger Auswahl an Farbpigmenten, die Namen tragen wie «Farbe des Wassers» oder »Farbe der Blume». Ohne näheres Wissen zu den einzelnen Substanzen kauft er begeistert eine Auswahl davon. Auf späteren Reisen ersteht er dann gezielt mineralische Pigmente. Bereits Natacha IV wird mit dort erstandenen Pigmenten gedruckt. Erst später entdeckt und verwendet er die historischen Pigmente von Dr. Georg Kremer in Aichstetten.
1988–1993 Mit den Grossformatigen Holzschnitten Rüschegg, Cima del Mar, Pestwurz und Schwarzwasser wendet sich Gertsch dem Thema Natur zu. Die Vorlagen findet er oft in der unmittelbaren Umgebung seines Hauses in Rüschegg. Rüschegg wird zum ersten Mal 1989 im Musée Rath in Genf ausgestellt, die Kritik fällt teilweise heftig aus, die Motivwahl wird als romantische Weltflucht moniert.
1990 Ausstellung der Holzschnitte im Museum of Modem Art, New York; weitere Stationen in Washington o. c. und San Jose.
1994 Ausstellung der Holzschnitte in Bern, Baden-Baden und Nagoya (Japan). Die monumentalen Holzschnitte Schwarzwasser II und Diptychon Schwarzwasser entstehen.
1995–1999 Gertsch erblickt im Sommer 1995 am Wegrand seines Gartens ein unscheinbares Gras. Durch das Objektiv der Kamera eröffnet sich eine wunderbare Welt tanzender Gräser. Angsichts der Schönheit von Licht, Farbe und Komposition beschliesst er die Wiederaufnahme der Malerei. Bis 1999 entstehen die Gemälde Gräser I–IV (für die er ausschliesslich reine Mineralpigmente die er in Damarharz bindet verwendet), sowie das Porträt Silvia I und die Holzschnitte Acqua Serena und Gräser I.
1997 Verleihung des Kaiserrings der Stadt Goslar.
1998 Willy Michel, Unternehmer aus Burgdorf, besucht Gertsch in seinem Atelier. Begeistert von Silvia I und den Gräser Bildern beschliesst er den Bau eines Museums.
1999 Einzelpräsentation auf der Biennale in Venedig mit Silvia I.
2000 Vollendung des Porträts Silvia II.
2001 Die monumentalen Holzschnitte Das grosse Gras und Maria entstehen.
2002 Eröffnung des museum franz gertsch in Burgdorf. In enger Zusammenarbeit mit den Architekten Jörg und Sturm sind auf drei Ebenen massgeschneiderte Fensterlose Räume für Gertsch’s Werk entstanden. Bei der Eröffnung umfasst der Museumsbestand folgende Sammlung: Silvia I, Gräser I–V und das gesamte bisherige Holzschnittwerk. Ziel ist jedoch nicht ein «Gertsch-Mausoleum» zu erschaffen, sondern das Museum auch für Wechselausstellungen nationaler und internationaler Künstler und Künstlerinnen zu öffnen.
2003 Auf der Biennale in Venedig wird Patti Smith III gezeigt.
2004 Vollendung des Porträts Silvia III, Beginn mit der Arbeit an den monumentalen Holzschnitten Pestwurz Ausblick, Waldweg Ausblick und Gräser Ausblick für die geplante Rauminstallation Ausblick Franz Gertsch in Rehau/Deutschland.
2005 Grosse Retrospektive, im museum franz gertsch, Burgdorf (Werke bis 1976) und im Kunstmuseum Bern (Werke 1977–2005). Weitere Stationen der Ausstellung sind Ludwjg Forum für Internationale Kunst, Aachen und Kunsthalle Tübingen (2006). Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Hans-Albrecht-Universität, Kiel.
2006 Einzelausstellung im Museum Albertina Wien und im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Wohngemeinde Rüschegg.
2007 Eröffnung von REHAU Ausblick Franz Gertsch in Rehau. Die Dauerausstellung auf 750 qm Fläche besteht aus insgesamt 15 großformatigen Holzschnitten in 3 Motiven. Sie wurden thematisch und farblich bereits in ihrer Entstehung für diese Rauminstallation in einem umgenutzten Industriegebäude (der Firma Rehau) konzipiert.
2007–2011 Vier-Jahreszeiten-Zyklus mit den Gemälden Herbst (2007/08), Sommer (2008/09), Winter (2009) und Frühling (2010/11).
2011 Grosse retrospektive Ausstellung im Kunsthaus Zürich: Jahreszeiten. Werke von 1983 bis 2011. Sämtliche seit 1983 entstandenen monumentalen Holzschnitte und Gemälde werden präsentiert, erstmals auch alle vier Jahreszeiten, wenn auch in vier separaten Räumen. Erst das museum franz gertsch zeigt im Herbst den gesamten Monumentalzyklus in einem einzigen Saal vereint. Willy-Reber Kunstpreis.
2012 Frühling bildet den Hintergrund der offiziellen Fotografie der Schweizer Landesregierung. Die Schweizerische Post gibt drei Sonderbriefmarken mit Holzschnitt-Motiven von Franz Gertsch heraus.
2011–2013 Triptychon Guadeloupe mit Maria (2011/12), Bromelia (2012) und Soufrière (2012/13). Die verwendeten Dias entstanden 1985 auf der Reise Franz und Maria Gertschs nach Guadeloupe.
2013 Das Triptychon Guadeloupe wird mit dem im Mai beendeten Bild Soufrière im museum franz gertsch erstmals komplett präsentiert. Unter dem Titel Franz Gertsch – Geheimnis Natur zeigt das Museum Frieder Burda, Baden-Baden 30 grosse Gemälde und Holzschnitte, ua. den Jahreszeiten-Zyklus und das Triptychon Guadeloupe. Erstellung des Holzschnittes Saintes Maries de la Mer. Der Holzschnitt nimmt das Motiv des 2008 in Detroit verbrannten Gemäldes Saintes Maries de la Mer II aus dem Jahr 1971 wieder auf.
2014 Franz Gertsch Retrospektive im Museum Les Abattoirs, Toulouse (F), inklusive dem neuen Gemälde Waldweg (Campiglia Marittima) (2013/14).
2015–2017 Das Gemälde Pestwurz und die Holzschnitte Bromelia, Winter, Maria II und Sommer entstehen.
2018–2021 9. März 2018: Spatenstich für den unterirdischen Erweiterungsbau im museum franz gertsch. Die Museumsfläche soll für die dauerhafte Ausstellung der Vier Jahreszeiten von Franz Gertsch um rund 300m2 erweitert werden. 2018 ensteht das Gemälde Grosse Pestwurz. Beginnend mit Gräser V / VI / VII löst sich Gertsch zunehmend von einer realistischen Farbgebung. Mit der rot-blauen Farbgebung von Gräser VII bezieht er sich dabei auf die Farbtheorie seines einstigen Lehrers von Mühlenen. Mit Gräser VIII, Blauer Sommer und Gräser Serenade erreicht er schliesslich durch die ausschliessliche Verwendung von reinem Lapislazuli als Farbpigment die seit längerem angestrebte monochrome Darstellung in seiner Malerei.
2019 Anlässlich seines 89. Geburtstags wird der Erweiterungsbau im museum franz gertsch mit den vier Jahreszeiten eröffnet. Ausstellung Gertsch / Gaugin / Munch - Cut in Wood im MASI Lugano mit einer Gegenüberstellung seiner monumentalen Holzschnitte mit den Holzschnittarbeiten von Gaugin und Munch. Kuratiert wird die Schau von Tobia Bezzola und Franz Gertsch, der im Vorfeld seines 90. Geburtstags eingeladen wurde, eine Ausstellung seines Werks zu konzipieren.
2020 Mit Die Siebziger widmen das museum franz gertsch und das Linzer Kunstmuseum Lentos Franz Gertsch zu seinem 90. Geburtstag eine grosse Ausstellung mit 21 Werken aus den 70er Jahren. Als thematische Ergänzung ist in beiden Museen die Ausstellung Luciano Castelli. Reckenbühl zu sehen. Ebenfalls als Hommage zum Neunzigsten, konzentriert sich die Graphische Sammlung ETH Zürich mit looking back auf Zeichnungen und Holzschnitte aus den 1940er bis 1950er Jahren.
2022

Nach Meer II, für das Gertsch noch ausschliesslich Lapislazuli als Farbpigment verwendet, erweitert er bei Cima del Mar die Palette mit einem Pigment aus Rüschegger Erde. Dieses wurde durch Dr. Georg Kremer, nach einem Besuch beim Künstler in seinem Atelier, eigens für ihn hergestellt.  Das Bild Schwarzwasser, vollendet am 14. September, malt er ausschliesslich mit diesem besonderen Farbpulver. Mitte September beginnt Franz Gertsch die Arbeit an einem weiteren grossen Gräserbild - auch für dieses will er ausschliesslich das Rüschegger-Erdpigment verwenden. Es bleibt unvollendet. Franz Gertsch stirbt am 21. Dezember im Alter von 92 Jahren im Spital Riggisberg.